Auf dem Baumwipfelpfad im Dschungel



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Liebe Bilchfreunde,

wir (Tina und Bilch Uwe) befinden uns weit ab der Heimat in Malaysia und sind zum 5,5 Busstunden von Kuala Lumpur entfernten Taman Negara National Park gefahren. Hier soll es einen der ältesten Urwälder der Welt geben. Er soll 130 Millionen Jahre alt sein und wir wollen hier im relativ unberührten tropischen Regenwald durch üppige Dschungelvegetation wandern.

Im kleinen am Fluss Tahan gelegenen Touristenort Kuala Tahan haben wir Quartier bezogen und begeben uns zunächst zur Informationsstelle des Wildlife Departments. Auf dem Weg dorthin werden wir von einer Gruppe malaysischer Frauen mit Gesang, kühlen Getränken und Erfrischungstüchern begrüßt. Die Erfrischung nehmen wir gern an und sie tut wirklich gut, denn es ist mit 34 Grad ordentlich warm und auch sehr schwül. Schon nach wenigen Schritten kommen wir ins Schwitzen. Erst später merken wir, dass die Begrüßung nicht für die Nationalparkbesucher sondern für die Resortbesucher veranstaltet wurde und wir irgendwie dazu geraten sind. Das etwas teurere Resort befindet sich gleich neben dem Informationsbüro. Im Büro erhalten wir eine grobe Karte und entrichten die umgerechnet 0,22 Euro Parkeintritt pro Person sowie die Fotogebühr von 1,10 Euro und entschließen uns für die kurze Wanderung zum Baumwipfelpfad, dem sogenannten Canopy Walkway. Der gut ausgeschilderte Weg geht vorbei an Baumriesen, Lianen, Palmen, riesigen Farnen und Buschwerk. Wir entdecken Echsen und einige Termitenpfade. Die ganze Zeit ist ein Zirpen und Rascheln in den Baumkronen und Büschen, der sogenannte Dschungel-Sound, zu hören. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Einstiegsstelle für den Baumwipfelpfad. Wir sind froh, es ist noch weit vor 12 Uhr und wir können unsere Tickets (1,10 Euro pro Person) erwerben, denn am Nachmittag ist der Pfad geschlossen. Es ist Freitag und die muslimischen-malaysischen Parkangestellten haben am Freitagnachmittag fürs Freitagsgebet frei. Der mit Seilen gespannte Baumwipfelpfad ist 280 Meter lang und bei seiner höchsten Stelle geht es 40 Meter tief zum Boden. Es ist eher ein bequemer Laufsteg mit Geländer, kann aber auch ganz schön ins Schwingen geraten, wenn man zu schnell läuft. Leider ist direkt vor uns eine 25 Personen starke Jugendgruppe aus Singapur lärmend vorangegangen und wir sehen nur ein paar Vögel in den nahen Baumwipfeln. Und nur ganz entfernt in einer Baumkrone meinen wir, das Rascheln von Affen zu vernehmen. Dennoch macht es uns sehr viel Spaß auf dem wackligen und knarrenden Weg weit oben in den Bäumen entlangzulaufen.

Später erklimmen wir noch Schweiß gebadet einen 344 Meter hohen Hügel und am nächsten Tag geht es in eine enge, von tausenden Fledermäusen bewohnte Höhle und einer Siedlung der Orang Asli - den Ureinwohnern Malaysias. Sie sind Nomaden - ziehen aller Monate zu anderen Stellen im Dschungel und haben schwarzafrikanisches Aussehen. Wir finden einen Bewohner, der etwas Englisch spricht. Wir können uns die Hütten anschauen, er zeigt uns wie traditionell Feuer gemacht wird und wir können das Pfeilschießen mit einem Blasrohr ausprobieren - Ziel kein Affe oder Vogel sondern ein Stoffteddy.

Nach 2 Tagen leichten Wanderns bei schweißtreibender drückender Schwüle entschließen wir uns weiter in die kühleren malaysischen Berge zu reisen, denn in unserer nicht klimatisierten Unterkunft sind es nachts kaum unter 30 Grad und wir finden kaum Erholung.

Viele Grüße

Uwe,
Malaysia, 07. März 2010

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