Vysoke Tatry - Hohe Tatra



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Anreise und erster Tag

Die Anreise gestaltete sich schwieriger als gedacht. Trotz weitreichender Planung war es uns nicht vergönnt, so wie gedacht in Strbske Pleso anzukommen. Denn ein Unwetter am Mittwoch Abend hat unseren Nachtzug auf halber Strecke wieder nach Prag umkehren lassen. So konnten wir erst am nächsten Morgen weiter reisen und kamen mit 10 Stunden Verspätung in der Hohen Tatra an.

An das eigentlich Tagesziel, die Besteigung des Krivan war nun natürlich nicht mehr zu denken. So bestand für uns nur noch die Möglichkeit unser Nachtlager, die Chata pod Soliskom , zu erreichen. Der Aufstieg von Strbske Pleso aus war einfach zu finden, es ging ziemlich gerade bergauf. Nach der langen Zugfahrt und dem vielen sitzen, anfangs den Mücken und im oberen Bereich dem schlechter werdenden Wetter war dieser doch recht anstrengend. Ein kühles Bier, zu moderatem (Hütten-) Preis und die Aussicht am nächsten Morgen ließen uns die "Strapazen" vergessen.

Endlich geht es richtig los - der zweite Tag

Am zweiten Tag konnte es endlich richtig los gehen mit wandern. Zunächst mussten wir aber den am Vortag erklommenen Berg wieder absteigen und kamen wieder fast wieder in Strbske Pleso an. Nach gut 1,5 Stunden war dies geschafft und ab da hieß es nur noch: bergauf. Denn wir wollten auf den Rysy. Auf einem leicht ansteigenden Weg durch den Wald liefen wir zum Popradske Pleso, dort machten wir unsere Mittagspause um noch mal Kraft zu sammeln für den Anstieg zur Hütte. Die ersten Kilometer gingen auch hier noch durch bewaldetes Gebiet, bevor wir die Baumgrenze erreichten und sich der Weg auf Felsen und Geröll fortsetzte. Im Bereich des Zabie Pleso gab es auch noch größere Schneefelder. Bis jetzt war der Weg aber noch gut zu begehen, sieht man mal von den vielen Leuten ab, die einem entgegen kommen oder überholen. Der Rysy ist eben ein beliebtes Ziel in der Hohen Tatra. Die "Schlüsselstelle" kommt wenige Kilometer nach dem See und ist mit Eisenketten und -klammern gesichert. Zum Teil sind sie hilfreich, manchmal behindern sie mehr... . Kurz vor der Chata pod Rysmi wurde es nochmal schwierig bzw. glatt, denn ein großes Schneefeld "blockierte" den bequemen Aufstieg. Aber für uns kein Problem und so kamen wir am Nachmittag an der Hütte an.

Aufstieg zum Rysy

Nachdem das Nachtlager bezogen , die Flüssigkeitsreserven aufgefüllt waren, sind wir dann die letzten Höhenmeter zum Gipfel des Rysy hoch. Von der Chata pod Rysmi benötigt man ca. 1 Stund bis zum Gipfel. Auch hier wieder Schnee, Nebel und viel Wind. Da außer uns niemand anders oben war konnten wir die Aussicht genießen. Vom Rysy hat man auch die Möglichkeit nach Polen ab- bzw. von dort auf zusteigen, auch dieser Weg ist mit Eisenketten gesichert. Nach den obligatorischen Fotos ging es zurück zur Hütte und dort ließen wir den Tag ausklingen.

Die Chata pod Rysmi können wir durchaus empfehlen, sehr spartanisch eingerichtet (kein Strom, kein fließend Wasser) dafür einen netten Wirt, vegetarisches Essen und das Plumpsklo mit dem vielleicht weltweit besten Ausblick.

Abstieg und Aufstieg - der dritte Tag

Wenn man oben war, muss man ja auch wieder runter. Demzufolge stand uns erstmal der Abstieg von der Hütte bevor. Auf Grund des Schnees, der sich teilweise in Eis verwandelt hatte, wurde zu Beginn eine kleine Rutschpartie. Eine Beschreibung des Weges kann ich mir sparen, denn auf dem gleichen Weg wie am Vortag mussten wir wieder zurück.

An der Chata pri Popradskom plese erwartete uns jetzt der Aufstieg zum Sedlo pod Ostrovou, knapp 500 Höhenmeter waren zu überwinden. Die war der anstrengendste Teil des Tages, denn nun ging auf fast einer Höhe die Tatranska magistrala entlang. Vorbei am Batizovske pleso liefen wir zum Tagesziel Sliezsky Dom.

Dieses wurde gerade saniert und die Zimmer präsentierten sich nun in einem modernerem Zustand als bei meinem letzten Aufenthalt im Jahre 2002.

Der letzte Abstieg - der vierte Tag

Am Morgen ging es erstmal weiter auf der Tatranska magistrala zum Hrebienok. Dies war für den letzten Tag ein angenehm gemächlicher Abstieg. Da wir in den Mittagsstunden dort waren und noch ausreichend Zeit hatten, beschlossen wir noch einen kleinen Schlenker zu machen. So liefen wir dann durch das Tal des Studeny potok immer weiter hinab nach Tatranska Lesna. Ein Weg, der einem nochmal die Schäden vor Augen führt, die der Hohen Tatra in den letzten Jahren zugefügt worden. Auf dem weiteren Weg nach Dolny Smokovec das gleiche Bild - dort wo mal ein dichter Wald war, sieht man nur noch Baumstümpfe. Der nun freie Blick auf das Gebirge ist da nur ein schwacher Trost.

Der Abend in Poprad - Abreise

Die Zeit vor Abfahrt unseres Zuges nach Prag verbrachten wir noch mit einem Stadtbummel durch Poprad und dem Ansehen der 1. Halbzeit des Finals der EURO 2008 in einer Hotelbar.

Auf der Rückfahrt hat alles wunderbar geklappt, keine Verspätung oder sonstige Pannen und so kamen wir am Montag Morgen wieder gut in Dresden an.

Ronny
Dresden, im Juli und August 2008

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