Ein Bilch will in Chile hoch hinaus: Cerro Toco (5604m)



ganz nah - hohe Vulkane

Startpunkt 400 Meter unterm Gipfel

gefühlte minus 15 Grad

kleines Frühstück

der Coca Tee darf nicht fehlen

unser Guide motiviert

los mit Gipfel im Blick

die Sonne kommt über den Berg

streckenweise fest gefrorene Schneeschicht

Brasilianer sitzen beim Ausruhen

Gipfel Cerro Toco

Blick auf alte Sulfatmine

durch Schnee stapfen

schöne Ausblicke beim Aufstieg I

schöne Ausblicke beim Aufstieg II

schöne Ausblicke beim Aufstieg III

Gipfeljubel

Ostermontag auf dem Gipfel

im Hintergrund Vulkan Lincancabur

Blick nach Bolivien zur Laguna Blanca

Blickrichtung Argentinien

beim Abstieg I

beim Abstieg II

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Er ist ganze 800 Meter höher als der Mt. Blanc und nur 40 Meter niedriger als der Elbrus, Europas höchster Berg, und wird dennoch "Cerro" = Hügel genannt, der 5.604 Meter hohe Cerro Toco.

Wir, Tina und Uwe, sind im nordchilenischen Wüstenort San Pedro de Atacama angekommen. Hier sind wir nicht nur von der Wüstenlandschaft rundherum, sondern auch von den Vulkanen begeistert, die sich westlich von San Pedro majestätisch erheben und zum Teil die Grenze mit Bolivien bilden. Für europäische Verhältnisse sind die Vulkane sehr hoch: um die 5500 bis über 6000 Meter. Aber sie sind relativ leicht zugänglich (wenige Fahrstunden mit dem Jeep) und auch durch geringe Schneemenge und einfache Aufstiegswege ohne große Ausrüstung erwanderbar. Einziges wirkliches Problem ist die extreme Höhe. Und man kann die Vulkane nicht individuell erwandern, denn man braucht einen Jeep, der einen über die holprigen Zufahrtswege zum Startpunkt bringt und einen Guide, der einem den Aufstiegsweg zeigt, Ausschilderung gibt es natürlich nicht.

Wir wollen einen fast 6.000er in Angriff nehmen. Entweder den mustergültigen Vulkan Lincancabur (5.920m), der aber nur in einer Zweitagestour von der bolivianischen Seite bezwingbar ist, oder den etwas höheren Sairecabur (5.980m), der in einer Tagestour machbar ist. Da wir bisher keine ausreichende Höhenanpassung haben und Tina sich nicht so gut fühlt, entschließe ich mich zumindest einen niedrigeren Vulkan in Angriff zu nehmen. So buche ich eine Tour auf den niedrigsten Vulkan, den Cerro Toco, die hier in San Pedro angeboten wird.

Am Ostermontag früh um 7 Uhr gehts los. Ich und der Brasilianer Cac (der ebenfalls die Tour gebucht hat) werden von unserem Guide per Jeep abgeholt und dieser fährt uns vom 2.400 Meter hoch gelegenen San Pedro auf den 5.200 Meter hoch gelegenen Startpunkt der Wanderung. Das Thermometer zeigt minus 5 Grad, aber durch den Wind sind es gefühlte minus 15 Grad. Es gibt nun Frühstück, aber bei der Kälte bekomme ich kaum was runter. Dazu gibts warmen Kaffee und Coca-Tee, der gegen die Höhenkrankheit empfohlen wird. Dann beginnt der Aufstieg. Normal sind 400 Höhenmeter nicht viel, aber bei der Höhe ist es schon ganz schön heftig. Alle 50 bis 100 Meter müssen wir uns auf dem Zickzack-Weg ausruhen. Unser Guide erklärt mir dann gleich den Unterschied zwischen den europäischen Wanderern (wie mir) und Südamerikanern (wie Cac): Zum Ausruhen legen sich die Südamerikaner meist länger auf den Boden (wie Cac), im Gegensatz zu den Europäern, die im Stehen ausruhen und dann zügig weiter laufen.

Als die Sonne über den Berg scheint, wird es wärmer und angenehmer und es läuft sich besser. Je höher wir kommen, um so besser werden die Blicke. Nach knapp zwei Stunden haben wir den Gipfel erreicht. Auch wenn es dem Namen nach nur eine Hügel ist, für mich ist es die höchste Herhebung, die ich bisher erreicht habe. Der Blick schweift in der dünnen Höhenluft zum Mustervulkan Lincancabur hinüber, zur bolivianischen Hochebene und zu den weiter entfernten Bergen an der Grenze zu Argentinien.

Nun gehts wieder hinunter und nach einem 45-minütigen Abstieg und weiteren 45 Minuten schneller Jeepfahrt hinunter nach San Pedro habe ich heftige Kopfschmerzen von der starken Höhensonne und sicher auch von der Höhe an sich, wofür ich nicht so recht akklimatisiert war. Deshalb mein Tip: Erst durchs Bolivianische Hochland (in 3.600 bis ueber 5.000 Meter Höhe) reisen und dort akklimatisieren. Dann ist hier in Chile ein 6.000er relativ gut machbar.

Uwe,
San Pedro de Atacama, 30. April.2011

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